Stevia

#1 von de anarchRistin aka Ruth Maude ( gelöscht ) , 25.08.2010 14:10

Der Kampf um das Zuckerwunder Stevia

Vielfach süßer als Haushaltszucker, kalorienarm und total natürlich - die Stevia-Pflanze gilt bei ihren Fans als revolutionär. Der Konzern Danone mischt den Süßstoff in einen neuen Diät-Joghurt. Dabei ist Stevia auf EU-Ebene noch gar nicht zugelassen. von Isabel Gomez
Stevia werde den Markt für Süßstoffe revolutionieren. Es sei die Rettung für Diabetiker, weil es den Blutzucker normalisiere, außerdem hemme es Karies. Und das sei alles wissenschaftlich bewiesen! Jan Geuns Stimme überschlägt sich, wenn er von Stevia, seiner "Herzensangelegenheit", spricht. Geuns ist Professor an der Universität im belgischen Leuwen und kämpft seit Anfang der 80er-Jahre für die Zulassung des Süßstoffes Steviolglykosid aus der südamerikanischen Pflanze Stevia in der EU. Bisher erfolglos.

Warum seine Anträge bisher abgelehnt wurden, kann er sich nicht erklären. Die Unbedenklichkeit des Süßstoffes als Lebensmittel stehe schließlich fest. Die Bewohner der Anden konsumierten das Kraut seit Jahrhunderten, ohne gesundheitliche Schäden. Wissenschaftliche Gründe für die Ablehnung gebe es daher keine. Geuns ist sich sicher: "Bei guter Qualität werden Konsumenten Stevia Zucker und Süßstoffen vorziehen."
Es gibt eine Menge Stevia-Freunde. Das Internet ist voll von Seiten, auf denen das Kraut und seine Extraxte bejubelt werden. Aber nicht alle sind so euphorisch wie Jan Geuns. "Ob bislang vernünftig geforscht wurde, sei dahingestellt", sagt Udo Kienle, Agrarwirt an der Universität Hohenheim. Er ist "ein Freund der Zulassung", bleibt aber kritisch. Denn bei einem neuen Lebensmittel gehe es um Geld. Viel Geld. Studien seien teuer und Wissenschaftler nicht immer korrekt, warnt Kienle.

Krebs und Unfruchtbarkeit
1968 ergaben erste Experimente in Südamerika, dass die Fruchtbarkeit weiblicher Ratten durch Stevia beeinträchtigt wird. Kienle sagt: "Zu der Zeit haben Pharmakonzerne sehr viel Geld für die Erforschung von Substanzen zur Empfängnisverhütung ausgegeben." Er geht davon aus dass die Studie getürkt wurde, um mehr Forschungsgelder zu erhalten. Das Ergebnis wurde im renommierten "Science"-Magazin veröffentlicht. "Das war ein ganz schlechter Anfang", so Kienle. Heute zweifelt nicht nur er diese Arbeit an.

Anfang der 80er-Jahre ergab eine Studie der University of Illinois in Chicago, dass ein Abbauprodukt des Inhaltsstoffes Steviosid bei Ratten potenziell krebserregend wirkt. Pikanterweise hat die chemische Süßstoffindustrie an der Studie mitgewirkt.
Jan Geuns wird wütend, wenn man ihn auf diese Ergebnisse anspricht. Auch er vermutet gezielte Manipulation. Die ehemaligen Mitglieder des Ausschusses für Lebensmittelzusatzstoffe, der Stevia 1997 als zulassungspflichtiges "Novel-Food" eingestuft hat, hätten Forschungsergebnisse absichtlich falsch interpretiert. "Viele ehemalige Mitarbeiter des Ausschusses waren zuvor in der Zuckerindustrie tätig", sagt Geuns.
2009 wurden in Europa etwa 15 Millionen Tonnen Zucker produziert - rund 30 Prozent davon als Haushaltszucker. Zu einem Marktpreis von bis zu 500 Euro pro Tonne. Ungefähr 16.000 Tonnen Süßstoffe wie Aspartam oder Sucralose werden in der EU jährlich konsumiert. Bei einem Erfolg der Steviaextrakte steht viel Geld auf dem Spiel.
(Quelle: http://www.ftd.de/lifestyle/genuss/:neue...a/50118787.html )


Trotzdem ist Stevia in Reformhäusern unter "Badezusatz" erhältlich!! ;-)))


de anarchRistin aka Ruth Maude
zuletzt bearbeitet 25.08.2010 14:18 | Top

   

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